31. Juli/1. August - Lammas - Das Erntefest der Kelten
Am 31. Juli 2021 bzw. in der Nacht zum 1. August (auch 8. Vollmond nach der Wintersonnwende) findet Lammas statt.
Lammas (auch Lugnasad, Lughnasadh, Lugnasad oder Lughnasa) hat seinen Platz zwischen der Sommersonnenwende und der Herbst-Tagundnachtgleiche. Es ist der Beginn der Erntezeit und war das Erntedankfest der Kelten. (Es ist allerdings bei den vier „kleinen“ Festen nicht konkret belegt, ob die Germanen diese auch feierten, wobei schon von Dorf zu Dorf ein und das selbe Fest variieren konnte.) Nach England gelangte Lughnsad. Es wird dort hloafinæs oder auch Lammas genannt und bedeutet „Brotlaib-Fest“.
Aus dem ersten geernteten Getreide wurde ein Laib Brot hergestellt und dieser von Druiden (später von christlichen Geistigen) geweiht. Anschließend wird der Brotlaib in vier Stücke zerbrochen, die an den vier Ecken einer Scheune platziert werden. Dies soll die in der Scheune gelagerte Ernte beschützen.
Die Druiden fokussierten sich auf das Wetter. Sie nutzten Stäbe aus Buchen- oder Pappelholz, um Rituale durchzuführen, die für eine trockene Erntezeit sorgen sollten, so dass das Korn rechtzeitig vom Feld getragen werden kann. Die Tage rund um Lammas sind üblicherweise die heißesten des Jahres in Europa, sogenannte “Hundstage”. Diesen Namen haben sie dem aufgehenden Stern Sirius im Sternbild Hund zu ver-danken, der ab Anfang August in den frühen Morgenstunden am Himmelszelt zu bewundern ist. Auch Opfergaben an die Götter und an Mutter Natur waren zu Lammas weit verbreitet, beispielsweise um sich für eine reiche Ernte zu bedanken, oder um nach einer mäßigen Ernte für bessere Erträge im nächsten Jahr zu bitten. Zudem wurden bei den alten Kelten an Lammas Probeehen zwischen jungen Leuten vereinbart, die bei Unfruchtbarkeit eines Ehepartners im Frühjahr wieder geschieden werden konnten.
In seinem Ursprung war dies das Fest des Lug, dem keltischen König der Sonne. Das Land steht in der Blüte seiner Erträge. Die Ernte wird nun bald eingefahren. Zu diesem Fest gibt es viele Speisen, die reichlich aufgetischt werden. Es wird an diesem Tage nach altem Brauch gerne geheiratet. Es finden Märkte statt und die Menschen erfreuen sich am Überfluss des Lebens. Hierzulande wird es auch das Schnitterin-nenfest genannt, da nun die Zeit beginnt, in der das Korn geschnitten werden muss.
21. bis 29. September - Mabon (Tagundnachtgleiche)
Das nächste keltische Jahreszeitenfest ist Mabon. Es findet vom 21. September bis 29. September statt, ist eines der vier Sonnenfeste und der Gegenpol zu Ostara, dem Frühlingsfest.
Die Helligkeit und die Dunkelheit sind in diesem Zeitraum etwa gleich lang. Der Tag nimmt infolge dessen kontinuierlich ab. Wir spüren, dass sich der Sommer dem Ende zuneigt. Es beginnt die Wendung nach innen, wir lauschen den knisternden Blättern, genießen die Ernte, sammeln Kastanien und ziehen uns nach und nach wieder mehr in den Schutz der Häuser zurück.
Erntedankfest feiern und Dankbarkeit zeigen
Der Herbstbeginn zeigt das Ende der Erntezeit an. Die Vorräte sind größtenteils eingebracht. Wir nehmen langsam Abschied von der hellen Hälfte des Jahres.
Bevor die Herbststürme über das Land wehen und die ersten Fröste kommen, ist die Zeit der Dankbarkeit an Mutter Erde. Gleichzeitig ist dies die Zeit, auszuwerten, ob sich die geernteten Früchte als Vorrat für die Zukunft eignen.
Mabon lädt zum Reflektieren ein. Bei der Betrachtung der Ereignisse des Jahres in Beruf, Partnerschaft, Freundschaften und spiritueller Entwicklung finden wir heraus, was zu weiterem Wachstum führen kann oder wo wir im nächsten Jahr etwas korrigieren sollten.