Kanadische Goldrute (Solidago canadensis) – Die Invasive Problempflanze?
Der bis zu 2 m hohe Kornblütler ist mehrjährig und besitzt eine große Toleranz was Nährstoffe und Feuchtigkeit im Boden angeht. Sie überwuchert schnell andere Pflanzen und ist schwer wieder zu entfernen.
Dennoch sind wir stolz auf das Vorkommen der Kanadischen Goldrute auf dem Terra Ritterberg.
Warum ist das so?
Bereits die Indianer Nordamerikas wussten um die Heilwirkung der Kanadischen Goldrute, kauten diese bei Halsentzündungen, Erkältungen, Zahnschmerzen und behandelten damit Schlangenbisse.
Vielseitige Anwendung
Sei es das Färben von Wolle und Baumwolle, das Aufwerten von Eiswürfel mit frischen Blüten, von Müsli mit gerösteten Samen, in Salaten oder Kräuterdips – die Goldrute war bereits bei den Kelten und Germanen ein bedeutendes Wunderkraut. Die Erntezeit ist von August bis Oktober.
Die Kanadische Goldrute ist nicht nur für Wildbienen, Tagfalter und Schwebefliegen von hohem Wert, sondern kann auch von uns Menschen vielversprechend eingesetzt werden.
Spiritualität und Räucherung
Die Goldrute ist eine Sonnenpflanze und bringt Licht in die Dunkelheit. Im Mittelalter wurde ihre hervorragende Wundheilung im Aberglauben verankert und man versuchte, mittels Amuletten und Heilbeutelchen mit Goldrute Krankheiten fernzuhalten oder positiv zu beeinflussen.
Mit Goldruten-Räucherung sollten Krankheitsteufel und dunkle Gedanken vertrieben werden, um Platz für Kraft, Vitalität und positive Energien zu machen. Selbst bei Liebesräucherungen, um getrennte Partner wieder miteinander zu verbinden oder wieder in Liebe zueinander zu finden, wurde sie eingesetzt.
Der krautige, bis leicht honigartige Duft der Blütenrispen und des Krauts lässt sich beim Räuchern gut mit Alant, Spitzwegerich, Kreuzkraut, Bärentraube oder Tausendgüldenkraut oder diversen zart duftenden Harzen, wie Bernstein oder Weihrauch kombinieren.
Heilkraut
Die Inhaltsstoffe der Kanadischen Goldrute wirken entzündungs-hemmend, harntreibend, schmerzstillend, antibakteriell und antifungizid, leicht krampflösend, blutreinigend und stärken das Immunsystem und den Stoffwechsel.
Eingesetzt wird sie wahlweise als Tinktur, Sud, Tee oder Salbe
- bei Blasenproblemen, Nierenbeschwerden und chronische Nierenentzündungen, Harnwegentzündungen, Nierengries und kleineren Nierensteine
- bei Gicht und Rheuma
- bei Wassersucht, Bettnässen
- bei Blähungen, Durchfall
- bei Geschwüre und Fisteln
- bei Entzündungen im Mund- und Halsbereich, Zahnfleischentzündungen
- bei frischen und schlecht heilenden Wunden, Insektenstichen, Hauterkrankungen
- bei Hämorrhoiden, Prostatavergrößerungen
- bei Schleimhautentzündung der oberen Luftwege (Katarrh), Heuschnupfen
- bei schwachem Immunsystem, schwachem Stoffwechsel, Diabetes, Leberleiden
- und zur Blutreinigung.
Rezepte
Goldrutenblüten-Sirup
* 100 g Goldrutenblüten
* 1 Liter Wasser
* 1,5 kg Zucker
* 2 Zitronen
Die Blüten mit kaltem Wasser in einem Topf zum Kochen bringen. Ca. 5 Minuten kochen, den Topf herunternehmen und über Nacht abkühlen lassen. Am nächsten Tag den Sud abseihen, mit dem Zucker und dem Saft der beiden Zitronen unter ständigem Rühren so lange aufkochen lassen, bis Sirup entsteht. Diesen in Flaschen füllen und verschließen.
Der Sirup kann zum Verfeinern von Torten, Desserts, Eis und anderen Süßspeisen verwendet werden.
Goldruten-Tee
* 1 bis 2 gehäufte Teelöffel Goldrutenkraut
* 1/4 Liter Wasser
Entweder das Kraut mit kaltem Wasser übergießen, zum Kochen bringen und ca. 2 Minuten ziehen lassen oder mit siedendem Wasser übergießen und 10 Minuten ziehen lassen. Dann alles gut durchseihen und je nach Bedarf ca. 3 Tassen am Tag nach dem Essen trinken. Es sollten aber nicht mehr als 4 Tassen am Tag eingenommen werden.
Angewendet wird dieser Tee bei Nieren- und Blasenentzündungen, Harnwegentzündungen, Nierengries zur Durchspülungstherapie, Rheuma, Gicht, Leberleiden, Bettnässen, Blähungen, Durchfall, Prostatavergrößerungen, Wassersucht, Stärkung des Stoffwechsels und des Immunsystems, zur Blutreinigung und bei Schleimhautentzündungen der oberen Luftwege (Katarrh).
Der Absud eignet sich zudem auch für die äußerliche Anwendung, z. B. zum Gurgeln bei Entzündungen im Mund- und Halsbereich, bei Zahnfleischentzündungen, für Umschläge sowie Waschungen bei Geschwüren und Fisteln und zur Wundheilung oder bei Insektenstichen sowie für Teilbäder bei Hämorrhoiden.
Goldruten-Öl (Kaltauszug)
* Goldrutenkraut oder -blüten (getrocknet oder angetrocknet)
* Öl (Olivenöl, Rapsöl, Sonnenblumenöl o. a.)
Die Goldrute in ein Glas geben und mit dem Öl übergießen, bis alle Pflanzenteile vollständig bedeckt sind. Das Glas an einen hellen, aber nicht sonnigen Ort stellen und ca. 4 bis 6 Wochen ziehen lassen. Immer wieder schauen, ob sich bei frischen Pflanzen am Deckel Kondenswasser gebildet hat, dieses abtupfen und dann das Pflanzenöl noch einmal gut durchschütteln. Danach alles durch ein Tuch oder Kaffeefilter abseihen und in Flaschen abfüllen.
Goldruten-Salbe
* 100 ml Goldruten-Öl
* ca. 15 g Bienenwachs
Das Öl in ein Glasgefäß füllen und im Wasserbad erwärmen. Dann das Bienenwachs dazugeben und alles gut umrühren, bis es sich gut aufgelöst und miteinander verbunden hat. Nun zum Abprüfen der Konsistenz ein Tröpfchen auf einen Teller geben. Ist die Salbe noch zu flüssig, noch ein wenig Wachs dazugeben, wenn sie zu fest ist, ein wenig Öl. Dann alles in ein verschraubbares Glas oder in Salbentiegel füllen, erkalten lassen und verschließen.
Goldruten-Wein
* 1/2 Glas Goldrutenblüten und -blätter
* trockener Weißwein
Gib die Goldrutenblüten und -blätter zusammen mit dem Weißwein in ein Glas und verschließe es. Stell es an einen dunklen, aber nicht zu kühlen Platz. Beschrifte Das Glas mit Inhalt und Datum, damit du weisst, wann es Zeit ist, den Wein abzufiltern. Warte ca. zwei bis drei Wochen und filtere den Goldruten-Wein ab (z. B. mit Kaffeefilter). Gieß ihn in eine dunkle Flasche.
Von dem fertigen Goldruten-Wein kannst du dann 3 mal täglich 3 Teelöffel voll bzw. einmal zwei bis drei Likörgläser voll einnehmen. Es hilft im Rahmen einer Kur für die Entgiftung und Förderung des Stoffwechsels. Auch bei Problemen mit der Niere oder Blase kann Goldruten-Wein helfen.
Goldruten-Tinktur
* 1/2 Glas Goldrutenblüten und -blätter
* klarer Schnaps (z. B. Doppelkorn oder Wodka)
Gib die Goldrutenblüten und -blätter zusammen mit dem Schnaps in ein Glas und verschließe es. Stell es an einen dunklen, aber nicht zu kühlen Platz. Beschrifte Das Glas mit Inhalt und Datum, damit du weisst, wann es Zeit ist, die Tinktur abzufiltern. Warte ca. 10 Tage und filtere die Tinktur ab (z. B. mit Kaffeefilter). Gieß ihn in eine dunkle Flasche.
Von der fertigen Goldruten-Tinktur kannst du dann 3 mal täglich 3 Teelöffel voll bzw. einmal zwei bis drei Likörgläser voll einnehmen. Es hilft im Rahmen einer Kur für die Entgiftung und Förderung des Stoffwechsels. Auch bei Problemen mit der Niere oder Blase kann Goldruten-Tinktur helfen.